Parque Nacional Manú: “Nutz´ die Lücke!”
Silke | 11. September 2011 | 23:12“Raus ins Grüne!” war der Plan. “Grün” haben wir bekommen: hellgrün, grasgrün, lichtgrün, dunkelgrün, matschgrün, ocker, flaschengrün, farngrün, wassergrün…. Nachdem wir doch einige Zeit in (staubigen, trockenen, touristischen und trotzdem ganz schicken) Städten verbracht haben, wollten wir die Gelegenheit nutzen, von Cuzco aus den Amazonasdschungel zu erkunden. Um möglichst unveränderten Primärwald mit seiner Pflanzen- und Tiervielfalt erleben zu können, muss man zwar wieder eine ganze Weile Anreise in Kauf nehmen, aber zumindest der Teil auf dem Boot, mit welchem man kilometerweit den Río Manú hochfährt, ist recht unterhaltsam, da es rechts und links am Flussufer auch während der Fahrt schon eine Menge mit dem Fernglas zu entdecken gibt.
Bevor wir am zweiten Reisetag in die offenen Langboote mit Außenbordmotor umsteigen, sind wir jedoch einen ganzen Tag mit einem Minivan unterwegs, der uns vom 3300 m hochgelegenen Cuzco entlang von bergigen Serpentinen an das auf ca. 600m hoch gelegene Ufer des “Madre de Díos” bringt. Mit abnehmender Höhe werden die Berghänge, an denen die Schotterstraße klebt grüner, die Luft feuchter und die Temperatur steigt von erfrischenden 12 Grad in Cuzco auf bummelige 30 Grad um die Mittagszeit an. Unterwegs halten wir in `Ninamarca´ an, um gut erhaltene Grabtürme aus der Pre-Inkazeit zu besichtigen. In diesen Türmen bestatteten die Menschen ihre Toten in Fötalposition (hockend, mit angezogenen Gliedmaßen), um den Übergang in die andere Welt zu erleichtern. Nachts soll man einen leuchtenden Schimmer um die Türme wahrnehmen können, was wohl an den dort vorkommenden natürlichen Erdgasen liegt, welche mit den Edelmetallen der Grabbeigaben reagieren. Durch die chemische Reaktion wird dann ein Licht sichtbar. Gesund ist das allerdings nicht… Danach geht es weiter, bis ein massiver Erdrutsch, hervorgerufen durch den starken Regen der letzten Tage, ein weiterkommen verhindert. Vor Ort sind Locals dabei, aus der steinigen, erdigen, schlammigen und holzdurchsetzten Masse wieder eine passierbare Trasse zu formen- mit Schaufeln und blossen Händen. Für den Minivan, aus dem wir allerdings alle aussteigen mussten, reicht die Piste dann bald wieder aus, auf der anderen Seite hat sich allerdings mittlerweile eine Schlange aus steckengebliebenen Trucks gebildet, für die der Untergrund zu weich und instabil ist. Die Fahrt wird nach einiger Zeit durch einen kleinen Spaziergang aufgelockert, bei dem das erste `richtige´ Dschungelhighlight `gejagt´ werden soll. Wir scannen einen steinigen, fast trocken gefallenen Flußlauf nach einem rotgefiederten Vogel ab, dem “Gallo de las Rocas” (Felsenhahn), welcher auch Perus Nationalvogel ist. Nach einer Weile geduldigen Starrens durch das Bino sehe ich als erstes in der Ferne einen roten Blitz quer über den Fluß jagen. Dann noch mal und noch mal. Viel zu erkennen ist jedoch nicht. Langsam kommt jedoch Bewegung in die Sache, nach einer Weile fliegen mehrere Exemplare laut zeternd zwischen den Bäumen hin und her. Fotomodell will jedoch zunächst keiner spielen- setzen tut sich keiner der Vögel. Eine Weile später haben wir jedoch noch Glück, dank der scharfen Augen von Moses, einem der Guides, entdecken wir ein flammendrot gefärbtes Männchen in einer Baumkrone. Der Tag ist gerettet- zumindest für mich und meine Orniseele. Einige der anderen können glaub ich nicht so richtig nachvollziehen, dass ein einzelner Vogel so viel Begeisterung hervorrufen kann und dass man für den Beobachtungserfolg locker eine Stunde durch das Bino schauen kann. Da ruft der martialisch aussehende Tausendfüßler am Wegrand oder der gepanzerte Nashornkäfer, der uns am Abend in der Lodge an die Glühbirne fliegt, schon mehr Begeisterung hervor.
Am nächsten Morgen trieft der Wald vor Feuchigkeit (wir bald auch, denn kühl ist es nicht gerade) und der Dunst hängt zwischen den Palmen wie ein geheimnisvoller Schleier. Bald jedoch hat die Sonne den Nebel aufgesogen und die Dschungelhitze macht den Kleinbus zur Sauna. Unterwegs entdecken wir noch den `Tiger im Tank´und besichtigen eine Coca-Plantage. Die Blätter dieses Busches sind hier in Peru fast allgegenwärtig. Er wird als Mate getrunken und die getrockneten Blätter werden gekaut. Der Tee schmeckt leicht brennesselartig und soll gegen Höhenprobleme helfen. Für diese Verwendungszwecke ist der Anbau der potenten Blättchen durchaus legal, nur legt sich die peruanische Regierung leider selbst ein Ei, indem sie die Ankaufspreise für Coca zu niedrig festlegt und die Bauern ihre Ernte deshalb lieber an Händler verkaufen, die daraus die `Pasta Básica´ herstellen, die Grundmasse zur Herstellung von Kokain. Und diese zahlen besser. In den abgelegenen Wäldern des Amazonas, weit entfernt von militärischer oder polizeilicher Kontrolle kann man also bequem eine Plantage verstecken und versuchen, sich so ein besseres Auskommen zu sichern.
Endlich sind wir am Fluß angekommen. Das ganze Gepäck wird verladen: Dufflebags von 15 Leuten, eine komplette transportable Küche, Campingequipment, Wasserflaschen und Vorratscontainer. Dann geht es los und der Fahrtwind auf dem Fluß bringt uns eine willkommene Erfrischung. Der Bootsführer zirkelt geschickt zwischen unterwasser kaum sichtbaren Bouldern, halb aus dem Fluß ragenden Baumstämmen, Stromschnellen und flachen Kiesbänken hindurch. Ich bin begeistert, als wir Geier (black vulture, turkey vulture) entdecken, die über dem Flußufer kreisend nach toten Tieren Ausschau halten. Ab und an leuchten die roten Blüten des Coral Tree flammend zwischen all dem grün auf. Auf einer Sandbank, die wir für einen “bush toilet stop” betreten, entdecken wir die deutlich in den Schlamm eingedrückten Trittsiegel eines Capibarra (Wasserschwein). An einer anderen Stelle werden gerade grüne Bananen zum Verladen fertig gemacht- die Lastwagen werden per Raft in die tieferen Teile des Dschungels verschifft. Ein bizarrer Anblick. Schließlich machen wir Halt. In Ufernähe gibt es hot springs- natürliche heiße Quellen, deren Wasser durch ein felsiges Becken läuft, welches als Thermalbad genutzt werden kann. Bei den Außentemperaturen vielleicht nicht allererste Wahl, aber lustig ist es trotzdem. Der am Grund liegende Schlamm soll gegen die allgegenwärtigen, blutrünstigen Sandflies helfen, und so zieren wir uns nicht lange und matschen uns voll. Rund um das Becken gaukeln riesige blau-schwarze Schmetterlinge herum und wir bedauern, dass diese etwas schwierige Fotomotive sind.
Gegen vier kommen wir dann endlich an. Das ganze Geraffel muss nun noch vom Flussufer zur Lodge getragen werden und so schleppen wir alle neben unseren eigenen Sachen noch Bananenstauden, 20l-Wassercontainer und Säcke mit Gummistiefeln in den Urwald. Kaum angekommen, geht es schon weiter, unsere Agency hat einen engen Terminplan, der ziemlich akribisch eingehalten wird-was für Lateinamerika nicht unbedingt typisch ist. Ausgerüstet mit Mückenrepellent, Kopflampen und Wasserflaschen machen wir uns auf zum ersten Dschungelwalk. Um diese Zeit ist es noch heiß und zwischen dem dichten Blättergewirr empfängt uns eine warme, feuchte Atmosphäre. Es ist viel dunkler als auf dem Fluss, alle Pflanzen und Bäume streben nach oben zum Licht. Diejenigen, die nicht von selbst so hoch wachsen können, pfropfen sich einfach auf einen Wirt auf und lassen ihre langen Luftwurzeln zu Boden hängen. Im Konkurrenzkampf um das nährende Licht haben viele Spezies ganz eigene Techniken entwickelt, um sich eine ökologische Nische zu sichern. So schützt sich eine Palmenart mit fingerlangen Dornen rund um dem Stamm vor Verbiss, eine andere “wandert” einfach davon, wenn es ihr am Ursprungsplatz zu eng wird. Dazu läßt sie z.B. die Wurzeln an ihrer westlichen Seite absterben und sich an der östlichen neue wachsen. So verlagert sie langsam aber stetig ihren Standort. Beeindruckt gehen wir tiefer in den Wald, von überall gluckst und zirpt es, ohne dass man ein Tier ausmachen könnte. Von Zeit zu Zeit schwillt der Gesang unzähliger Zikaden zu einem so ohrenbetäubenden Lärm an, dass der eigene Körper von den Schwingungen richtiggehend vibriert und mitsummt. Plötzlich kommt Leben in die Baumwipfel über uns: eine Gruppe weissgesichtiger Makaken springt durch die Blätterkronen. Mit mächtigen Sätzen und ordentlich Gekreische toben sie in eine bestimmte Richtung über uns hinweg, nicht ohne sich zwischendurch etwas zu raufen. Weshalb sie es so eilig hatten, wird wenig später klar: wir kommen auf eine Lichtung, wo einige Hütten stehen und eine alte Frau die Tiere von einer Plattform aus mit Bananen füttert. Viel spannender finde ich jedoch die unzähligen Vögel, die mir Henry (ein Guide, der noch zu uns gestoßen ist und zufälllig begeisterter Birdwatcher ist) zeigt, in seinem Vogelbuch heraussucht und ihre Eigenheiten erklärt. Da Stephan und ich meist etwas länger gucken, als der Rest der Gruppe, die hinter William hergehen, haben wir Henry fast frür uns alleine und profitieren von seinem Wissen (und seinem Gehör und scharfen Augen, die auch noch da etwas entdecken, wo wir zunächst nur Grün in Grün sehen). Die Schwarz-gelben krähengroßen Oropendulas, die hier häufig durch die Zweige springen, bauen beispielsweise frei hängende Nester aus Gräsern. Neben den Nestern erkennt man auf dem Foto ein Wespennest. Die Tiere leben in Symbiose miteinander. Die aggressiven Wespen verteidigen die Nestlinge gegen Freßfeinde, die sich dem Nest nähern, dafür dürfen sie die durch Motten in die Haut der Jungvögel gelegten Parasiten fressen. So nützen sich beide gegenseitig. Ganz schön schlau.Während wir die Lichtung überqueren, können wir noch Papageien beobachten, sogar einige der großen gelb-roten Aras fliegen über uns hinweg. Langsam wird es dunkel und die Geräusche des Waldes verändern sich. Auf der Wiese wirkt es auf einmal, als hätte jemand kleine Lichter verteilt. Glimmende Glühwürmchen pendeln im Dunkel des Grases hin und her und es wirkt ein bisschen, als wären die Sterne auf den Boden gefallen. Weniger romantisch, aber nicht minder beeindruckend ist dann unsere nächste Entdeckung: handgroße Tarantulas. Schwarz, pelzig behaart und mit kräftigen Beißwerkzeugen ausgestattet, die vor allem die Weibchen auch gerne benutzen (….!) sitzen die Spinnen bewegungslos an den Baumstämmen und warten auf Beute. Unter den Stämmen finden wir abgeworfene Beine und Panzerteile- die Tiere häuten sich regelmäßig, wenn sie wachsen, so wie ich es von den Einsiedlerkrebsen im Wattenmeer her kenne. Bei solch gut bewaffneten Feinden ist es nicht verwunderlich, dass sich andere Tiere möglichst gut verstecken wollen. Die winzigen gelblichen Frösche, die sich tief ins Blattwerk des Busches ducken, sind kaum auszumachen, wenn man nicht weiß, wo man zu suchen hat. Und das “wandelnde Blatt”, ein Insekt, hockt zwar sehr exponiert auf einem Zweig, ist wegen seiner perfekt tarnenden Körperform jeoch trotzdem fast nicht zu erkennen. Ziemlich begeistert von dem Erlebten und müde von dem langen Tag, fallen wir dann nach dem Abendessen (welches einmal mehr verblüffend gut ist, nach all dem Budget-Food, was wir bis dahin hatten) geschafft ins Bett.
Früh am nächsten Morgen brechen wir zur nächsten Tour auf. Diesmal angenehmer Weise in geteilten Gruppen, so dass wir nicht mit so vielen Leuten durch den Wald rumpeln. Wir kommen an kurios geformten Lianen und Bäumen mit riesigen brettartigen Wurzeln vorbei, zwischen denen wir uns fast verstecken können. Auf einmal hält Moses abrupt an. Quer über den Weg spannt sich eine Linie wandernder Blattteilchen. Wandernde Blattteilchen? Natürlich nicht ganz: unter den Blattfragmenten befindet sich jeweils eine Blattschneiderameise, die die Ausbeute ihrer Arbeit von der “Baustelle” ins Nest transportiert. Die Straße windet sich, bei genauerem Hinsehen, von hoch oben in einem Baum den Stamm desselben hinunter, quer über den Pfad und verschwindet nach ein paar Metern auf dem Boden der anderen Seite wieder einen Stamm hinauf hoch in einem anderen Baum. Das Ganze sieht sehr lustig aus, zumal sich zum Teil blinde Passagiere, wie andere Miniameisen auf den Blattteilen mittransportieren lassen. Wir passieren einen Hohlweg, der mit riesigen Blattwedeln der Helikonien fast dachartig verschlossen ist. Von Zeit zu Zeit hängt einer der rot-gelben Blütenstände herunter. Auch diese Pflanze hat wieder eine Strategie entwickelt, sich ihre benötigten Nährstoffe zu organisieren. In den Blüten sammelt sie Wasser wie in einer Minibadewanne. Dort fallen kleine Insekten hinein, kommen nicht mehr raus und die Pflanze saugt sie auf. Clever!
Nach den ganzen Dingen, die wir bereits von Moses und Henry gelernt haben, durfte es in der Picknick-Pause auch mal anders herum sein. Lustiges Wer-kann-auf-welche-Weise-am-lautesten-Pfeifen und am schnellsten eine neue Technik lernen-Stunde war die Folge. Nachdem wir dann gegessen hatten, war es Zeit für was zu trinken. Kurzerhand schlägt Moses einen jungen Bambus-Stamm ab und: aus den inneren Segmenten tropft Wasser. Insgesamt sicherlich ein viertel Liter, so dass wir alle ein paar Schlucke abbekommen. Danach gibt es wieder Vögel am Fluß zu entdecken, kleine aber aggressive Termiten zu beobachten und vieles mehr. Aber hier kann man gar nicht alles aufnehmen, was es an unterschiedlichen kleinen Wundern zu entdecken gibt. Abends geht es dann fast nahtlos weiter: wir laufen ausgerüstet mit unseren Schlafklamotten zwei Stunden in den Dschungel hinein, bis wir zu einer Holzplattform auf ca. 15m hohen Stelzen kommen. Dieser Beobachtungsturm wird unser Nachtlager sein. Er steht unmittelbar in der Nähe eines Clay-Licks, einer platt gesagt, großen Schlammpfütze im Dschungel, zu der nachts Tapire kommen, um die in der Erde enthaltenen Minaralien mit dem Schlammwasser aufzunehmen. Doch zurerst folgen wir den Guides nochmal eine Strecke flussaufwärts, wo wir Kaimane finden wollen. Nachdem uns William und Henry quasi am Flussufer im Dunkeln ausgesetzt haben, stapfen sie langsam im Wasser von uns fort. Nach einer Weile kommen sie zurück, treiben anscheinend ein kleines Exemplar vor sich her und langen dann zu, als das Reptil unter einem Baumstamm Deckung sucht. Der kleine Kaiman, den sie uns dann präsentieren ist ca. einen Meter lang und schätzungsweise 5 Jahre alt und faucht böse wie eine Dampflok. Na ja, fair ist das auch nicht. Nach einigen Minuten wird er wieder freigelassen und ist so schnell verschwunden, dass auf dem Foto, welches ich auf der Uferbank noch versuche von ihm zu schießen, nur Blätter zu sehen sind. Die Tapire sind dann später dafür gemütlicher. Langsam erscheint gegen acht Uhr der erste der 250 kg schweren Kolosse auf der Bildfläche. Kurze Irritation, als ihn der gelbe Lichtstrahl der Taschenlampe trifft, aber dann fährt dass Tier, welches aussieht wie ein Nilpferd mit halbem Elefantenrüssel fort, laut schmatzend die wässrige, schlammige Erde in sich hereinzuschlürfen. Wegen der schlechten Lichtverhältnisse gibt es vom Tapir leider kein Foto. Aber die Tiere so heimlich mitten in der Nacht durch das Bino zu beobachten, war ein unvergessliches Erlebnis.
Am nächsten Morgen schlappen wir relativ schlaftrunken zurück in Richtung Lodge. Aus unserer geistesumnebelten Tranigkeit reisst uns dann jedoch schließlich ein Haufen puscheligen Etwas, was an einem Baumstamm klebt. Raupen. Viele Raupen. Viele puschelige, schwarzhaarige Raupen, die sich zusammengerottet haben, um zusammen für einen Feind wie ein Batzen Moos auszusehen. Auch wieder so ein schlaues Lücken-Ausnutz-Verhalten. Henry setzt sich noch eine auf die Hand, obwohl die Viecher mit etwas Pech Hautparasiten übertragen können. Aber die Locals sind ja hier hartgesotten, wie wir schon mehrfach feststellen durften. Kurz danach sind wir zurück an der Lodge, bekommen zum Frühstück doch tatsächlich fingerdicke Pancakes mit Schokosoße und sitzen kurz danach wieder (nach intensiver gemeinschaftlicher Anschiebeaktion in den Flachwasserbereichen) im Boot. Ein übers Wasser hängender Zweig zieht an uns vorbei, auf welchem Nachtschwalben die Zeit bis zur nächsten Jagt überbrücken, kurz danach brennt der Dschungel in Ufernähe: Locals, die Brandrodung betreiben, um dem Urwald Raum für ihre Felder abzutrotzen. Nach fast fünf Stunden Fahrt legen wir an einer Sandbank an. Hier werden wir diese Nacht in Zelten verbringen. Vorher machen wir jedoch noch eine kleine Exkursíon zu einem innlands gelegenen See, wo wir unzählige Vögel, wie Hoatzin, Purpurhuhn, Nachtreiher und den knallrot bemützten Tyrant beobachten können. Besonders interessant ist jedoch das Wasserschwein, welche sich gemächlich durch das üppige hohe Ufergras frißt. Dieses kleine Säuger erscheint wie ein überdimensioniertes Meerschwein mit Ottergesicht und lässt sich von uns kaum stören. Zurück am Flußufer helfen wir noch, das Lager fertig aufzubauen und dann gibt es noch ein Express-Lagerfeuer. Die Jungs schmeißen einfach alles Holz auf einmal drauf, zünden es an und dann haben wir als Ergebnis 40 Minuten eine ultraheiße Riesenfackel im Sand, der man sich kaum nähern kann und danach ist alles vorbei. Aber naja, andere Länder, andere Sitten. Gilt wohl auch für Lagerfeuer.
Am nächsten Morgen ist dann, wen überrascht es, wieder einmal früh aufstehen angesagt. Um 5 Uhr ist Wecken, um halb sechs brechen wir zu den Beobachtungsstellen für die “Gollpa de Loros”, dem Claylick der Papageien, auf. Allerdings haben wir Pech mit dem Wetter. Es ist zu schlecht. Die Papageien treffen zwar mit dem Aufgehen der Sonne in der Nähe der Wände ein, fliegen laut kreischend umher und verschwinden wieder im Grün des Dschungels. In die lehmigen Wände setzt sich keines der Exemplare. Aber trotz allem haben wir Gelegenheit zu einigen interessanten Beobachtungen: so sehen wir noch einige Blaukopfaras, einen Falken und zwei Tukane. Auch eine nette Ausbeute auf der Tickliste, zumal wir einige Male durch die Spektive der auch am Beobachtungsplatz anwesenden lokalen Ornis schauen durften.
Im Anschluß daran, geht es dannan diesem fünften Tag im Wesentlichen nur noch zurück Richtung Zivilisation. Der letzten Stunde Busfahrt folgen geschlagene 10 Stunden im Minibus, wovon wir noch eine Dreiviertelstunde an einer Straßensperre wegen Landslide verbringen. Als wir um sechs wieder in Cusco eintreffen, sind wir froh unser altes Hostelzimmer wieder beziehen, duschen und dann ins Bett fallen zu können. In zwei Tagen wartet das nächste Abenteuer: Machu Picchu.
Eine tolle Abenteuerbeschreibung-es ist als wäre man dabei, so fesselnd ist euer Bericht.
Ein wahres Highlight durch die “ grüne Hölle “ mit erfahrenen Guides zu trekken.Wie könnt ihr das nur alles aufnehmen?